Die amerikanische Notenbank (FED) hat wie erwartet ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf nun 5,00 bis 5,25 Prozent erhöht (10. Zinserhöhung in Folge), zugleich aber signalisiert, dass in der nächsten Sitzung am 14. Juni über eine Pause im aktuellen Zinserhöhungszyklus diskutiert und entschieden werden soll, um die Wirkung der bisherigen Straffung der Geldpolitik zu beobachten.

Der Goldpreis hat positiv auf die angedeutete Zinserhöhungspause reagiert und stieg gestern Abend auf 2040 Dollar je Feinunze. Heute Morgen lag der Preis sogar schon kurz bei 2078 Dollar, ist jetzt aber wieder auf 2042$ zurückgekommen. Bei den 2078 US-Dollar lag bereits 2020 das Allzeithoch, das Jahreshoch 2022 war bei 2072 Dollar. Diese Levels stellen also auf jeden Fall große charttechnische Hürden dar und ich gehe nicht davon aus, dass sie gleich überwunden werden können. Ich würde mich die nächsten Tage daher eher auf Gewinnmitnahmen einstellen.

Der Anstieg beim Silber fiel bislang verhaltener aus, gestern Abend bis 25,79 Dollar je Feinunze, heute Morgen nochmal bis 25,87$. Die Hürde bei 26 Dollar ist also noch nicht überwunden. Allerdings muss man konstatieren, dass der Silberpreis noch weit von den Jahreshochs von 2020 und 2021 entfernt ist, die lagen jeweils um die 30 US-Dollar. Von daher besteht noch ein gewisser Nachholspielraum. Ein Anstieg bis zum Hoch von 2022 bei rund 27 Dollar wäre also die nächsten Tage/Wochen durchaus noch denkbar.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Helmut Weiß