Platin und Palladium
Das World Platinum Investment Council (WPIC) rechnet für 2024 nur noch mit einem geringeren Angebotsdefizit von 353.000 Unzen für das Platin (nach 1,07 Millionen Unzen für 2023). Das liegt vor allem an einem prognostizierten Nachfragerückgang von 6 Prozent (vor allem von Seiten der Industrie - insbesondere Glas und Chemie -, aber auch von Seiten der Investmentnachfrage). Das Platinangebot soll dagegen nächstes Jahr um 3 Prozent steigen, zu einen durch eine höhere Minenproduktion in Südafrika, zum anderen durch ein höheres Recyclingangebot aus der Automobilindustrie.
Das fundamentale Umfeld für Platin hat sich perspektivisch also leicht gebessert und dürfte zumindest für eine weitere Seitwärtsstabilisierung der Kurse sorgen. Bereits am vergangenen Freitag fiel auf, dass sich das Platin entgegen der schwachen Marktverfassung von Gold und Silber abkoppeln konnte und netto leicht um 10 Dollar gestiegen ist. Das Hoch lag bei 926 US-Dollar je Feinunze. In dieser Woche könnten sich die Kurse nochmal leicht verbessern, höchstens aber bis 950 Dollar.
Das Palladium agiert immer noch deutlich schwächer als Platin und ist letzte Woche sogar auf ein neues Jahrestief gefallen (925 US-Dollar je Feinunze). Der Abwärtstrend ist damit leider immer noch aktiv, auch die 900-Dollar-Marke könnte diese Woche noch angesteuert werden. Entwarnung kann eigentlich erst gegeben werden, wenn sich die Palladiumpreise nachhaltig wieder oberhalb von 1000 Dollar etablieren können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Helmut Weiß